Heizen mit Holz
Der Raum duftet nach geschmückten Tannenzweigen und im Ofen knistert das Feuer im Kamin – zugegeben, im Hochsommer liegen diese Gedanken sehr fern. Umso hitziger wurde jedoch über das Für und Wider des Heizens mit Holz diskutiert.
Im vom grün-geführten Wirtschaftsministerium geplanten Gebäudeenergiegesetz wurde ursprünglich neben vielen weiteren unsäglichen Eingriffen auch das Verbot von Holz-Heizungen im Neubau vorgesehen. Die Diskriminierung von Holz und Biomasse als erneuerbare Energiequelle hätte aber nicht nur winterliche Kaminabende zum Auslaufmodell erklärt, sondern auch das Ende einer wichtigen erneuerbaren Wärmequelle zufolge gehabt. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wie Erdöl oder Gas kann Holz nachhaltig angebaut werden und ist aufgrund seiner CO2-Speicherleistung für den Wandel hin zur Klimaneutralität unverzichtbar. Der letzte Schritt der Kaskade, die Verbrennung der Holzabfallprodukte, ist ebenso wenig wegzudenken wie die Baumpflanzung, Waldbewirtschaftung, gezielte Ernte sowie die Verarbeitung des Holzes für die Möbelproduktion, den Häuserbau oder die Papierherstellung. Durch die energetische Nutzung von Holz und insbesondere von Holz und Holzreststoffe werden sie einer sinnvollen Verwendung zugeführt, was zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beiträgt.
Daher ist die Anerkennung von Holz, Holzpellets und ähnlichen Brennstoffen als nachhaltige Energiequelle ein zentraler Aspekt für die umweltfreundliche Energiewende und der in der letzten Woche verhandelte Zwischenstand ein erster, wichtiger Meilenstein hin zu einem vernünftigen Gebäudeenergiegesetz. Anstatt immer mehr Einschränkungen, Verbote und Auflagen zu entwickeln, hat sich die FDP in den Verhandlungen mit Grünen und SPD erfolgreich für die Offenheit gegenüber allen geeigneten Heiztechnologien eingesetzt, sodass neben der Wärmepumpe nun auch Biomethan, Fernwärme und Holzheizungen als nachhaltige Energiequellen anerkannt werden und die geplante Vorgabe eines Ökostrom-Anteils von 65 Prozent bei Heizungen ausnahmslos erfüllen.
Insgesamt kann so die nachhaltige Forstwirtschaft unterstützt und zur Erhaltung der Biodiversität und der natürlichen CO2-Speicherkapazität beigetragen werden. Zusätzlich stärken wir ländliche Räume und zollen den Waldbauern in Deutschland Tribut, die ihre Wälder seit vielen Jahren mit voller Hingabe klimarobust und zukunftsorientiert umbauen und anstelle radikaler Eingriffe ins Eigentum können wir uns nun auf das wohlige Gefühl im Winter freuen, wenn sich die nachhaltige Wärme von Kamin- oder Kachelöfen, Holz- oder Pelletheizungen wieder in unseren Wohnzimmern ausbreitet – ganz egal ob in Neubau- oder Altbauwohnungen.